Brunftzeit
Freiluftgottesdienst, Denkmalstag, Hirschenthüllung, Spurensuche nach Schätzen des Bodens an Magischen Orten in der Südheide - da kommt ja einiges zusammen an diesem für Weyhausen denkwürdigen 13. September 1998.
Die mit den Bewohnern des "Hauses in der Heide" gute 100 Menschen beherbergende Streusiedlung kurz vor Käsebeutel und Kreisgrenze ist den meisten als wichtiger Verkehrsknoten geläufig, weniger als Ort eindrucksvoller Geschichte(n). Das soll sich ab heute ändern.
Die Samtgemeinde Eschede beteiligt sich mit wachsendem Erfolg am internationalen Tag des offenen Denkmals. In Habighorst, Marwede und Scharnhorst oder im benachbarten Bargfeld gab es bereits Anschauungsunterricht in historischen Gemäuern. Denkmalsbesitzern und Trägern örtlicher Initiativen Mut zu machen, das Wissen um heimatgeschichtliche Zusammenhänge auf zeitgemäße, ja spielerische, wieso nicht gelegentlich auch provokative Weise zu fördern und den Blick für Herausforderungen der Zeit zu schärfen - darum soll's gehen an diesem Herbstsonntag.
Dutzende Akteure halfen bei der Pirsch auf verwehten Spuren von Herzögen, Heidekönigen und Hirschen. Ihnen allen gilt unser Dank. Kulturprojekte sind in diesen Tagen ohne Sponsoren fast undenkbar. Dem mutigen Engagement von Brigitte Friedrich, Chefin des benachbarten Heide-Hauses (und des regionalen Fußball-Flaggschiffes TuS Celle, Respekt!) sowie der handwerklichen Künste Peter WeckmülIers und seiner Männer verdanken wir Entscheidendes:
Auf eine seltsame Art majestätisch thront über uns der Synthetische Hirsch von Egners Gnaden, schussfest und mondsüchtig. Gezeugt letztes Jahr an Lachmunds Iegendärer Luke, ausgebrütet im bergischen Wuppertal und niedergekommen im Lüßwald. Komische Kunst ist es, die uns umgibt mitten zwischen Hochsitzen, Heidschnuckenställen und Honighändlern. Der Synthi soll Zeichen setzen: Hier war was los, hier ist was los, dieser Raum ist alles andere als gesichts- und geschichtslos! Und er wird uns Wege in die Zukunft weisen. Die Menschen rings um Eschede haben sie immer gefunden auf ihre Weise. Weidmannsheil, Weyhausen!
Klaus Drögemüller
Referent für offene Hirschfragen im Rathaus Eschede