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Anmerkung zur Entstehung Schelplohs und zu den ScheIpIoh-Sagen

von Kurt W. Seebo

 

 

Wann ist der Einzelhof Schelploh entstanden? Geschichtsquellen, die das Datum genau angeben, sind nicht überliefert. Urkundlich wird Schelploh erstmals 1589 in einem Viehschatzregister genannt. 1650 will Carsten Becker (weil sein Bruder, der Hofbesitzer Michel Becker verstorben war) den Hof mit der Begründung übernehmen, seine Großeltern hätten ihn erbaut. Demnach wird der Hof zu der Zeit, als das Viehschatzregister aufgestellt wurde, noch nicht lange bestanden haben. Dieses Register weist aber Schelploh als einen Vollhof mit einem großen Viehbestand aus.
Wo kamen die Beckers her? Wie kamen sie zu diesem schnellen Viehreichtum? Wie konnten sie noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen Vollhof gründen, zu dem viel Land gehörte - dabei waren doch die Vollhöfe in der Regel eine viel frühere Ansiedlungsform zu Zeiten, als das Land noch nicht verteilt war. Da man wohl später keine einfachen Antworten auf diese Fragen wusste, haben sich Legenden gebildet. Sie erzählen in zwei Varianten, dass der Hofgründer Schelplohs durch eine Beschenkung des Celler Herzogs zu seinem Besitz kam, bzw. durch einen Schatzfund.
Beide Varianten sind 1889/90 ausführlich in der Daller Schulchronik von Lehrer Leunig festgehalten, die Variante B ist u.a. auch in der Sammlung "Celler Sagen in Stadt und Land" veröffentlicht worden.

In der Variante A tritt zur Zeit der Heideblüte ein fremder Imker in Dalle auf, den die Bauern dort nicht bei sich dulden wollen, weil die fremden Bienen den Ertrag ihrer eigenen schmälern. Der Celler Herzog, der sich dort in der Gegend oft zur Jagd aufhält, trifft auf der traurigen Imker. Er kennt ihn bereits von früher, denn der Imker ist auch ein guter Geigenspieler. Schon oft hatte der Herzog seinem Spiel gelauscht und sich daran ergötzt. Als der Herzog nun den Grund der Traurigkeit des Imkers hört, und als auch die Daller den Imker weiterhin vertreiben, da schenkt ihm der Herzog das Gelände um Schelploh. Der Imker lässt sich dort nieder, und so entsteht der Hof Schelploh.

In der Version B findet ein Daller auf dem Weg zu seinem Bienenzaun ein reiterloses Pferd, das in einem Mantelsack hinter dem Sattel eine Börse voll mit Goldstücken trägt. Freudig rennt er ins Dorf zurück. Als er aber um Bauplatz und Land anhält, sind ihm die eigenen Leute abgünstig und sagen ihm, es sei kein Platz mehr für ihn da. So musste er weit entfernt vom Dorfe sich anbauen auf dem damaligen Fohlengehäge. Das soll der heutige Hof Schelploh sein.