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ZUR KLANGINSTALLATION DER JASPER-GESCHICHTE

Die Jasper-Sage von jenem Schäfer, der einen Bandmacher ermordete, ist über Generationen mündlich überliefert worden in den Dörfern des Schmarloh. Niemand weiß, wann sie entstand. Schriftlich fixiert wurde sie - mit leichten inhaltlichen Varianten - nach dem letzten Kriege. Mündliche Versionen ("Oral History") bilden thematisch die klangliche Grundlage meiner Installation. Das Klangmaterial besteht ausschließlich aus den spontanen Antworten von Anwohnern. Eine markante Wegegabelung zwischen Wohlenrode, Grebshorn und Bunkenburg konzentriert das Geschehen auf diesen Ort. Die Klänge treffen hier am Kreuzungspunkt aufeinander, an jenem überlieferten Tatort. Die Aussagen der Einheimischen treffen hier zusammen und bilden einen sprachlichen Cluster, der sich stets auflöst und neu bildet.

 

 

 


 

Der "Magische Ort" wird zum Konzentrationspunkt und verwirrt durch die Dichte der Sprache und verschiedenen Inhalte und Stimmen. Teilweise wirken die Satzfragmente wie Beschwörungsformeln, anderen quellen kurz aus dem Hintergrund hervor und verleihen einzelnen Worten Dominanz.

Unterschiedliche Geschichten, Stimmen, Sprachmelodien und Stimmlagen veranstalten einen Wettstreit um die Aufmerksamkeit des Besuchers, der sich bemühen muss, aus dem geisterhaft-atmosphärischen Geräusch eine zusammenhängende Information zu schöpfen, um sich seine Version der Jasper-Legende mitzunehmen. Die Zeit wird wie der Ort durch die Kreuzung der Wege auf einen Punkt gebracht, das Nacheinander wird zur Gleichzeitigkeit. So möchte ich der Unsterblichkeit des Jaspers durch die Sage und seinem Weiterleben in der Sage entsprechen.

Als "Lautsprecher" dienen Heidefindlinge, die einerseits zu dieser Landschaft gehören, andererseits zeitumspannend und vergangenheitsüberbrückend als erzählende Zeitzeugen wirken. Die oft im Märchen vorkommende magische Zahl 7 soll hier durch sieben "klingende" Steine repräsentiert sein.